spannungsgetriebenes-meeting

Learning Lunch vom 8. August 2024

19. August 2024

Einseitige, eintönige Meetings vs. Spannungsgetriebene

Das war unser Thema beim #learninglunch vom 8. August 2024 in der STORY Thusis

Meetings werden oft eher als mühsam, einseitig und zeitverschwendend betrachtet. Im klassischen Stil trifft das auch aus meiner Erfahrung vielfach zu. Denn es sind immer dieselben Personen die sprechen, sie dauern oft länger als angesagt, und ich frage mich am Ende, welchen Wert ich schaffen konnte. Kennst du das auch?

Mittlerweile werde ich in solchen Meetings oft ganz kribbelig..

Deshalb empfehle ich dir, wenn du Organisator:in bist, das nächste Mal ein «Spannungsgetriebenes Meeting» auszuprobieren. Wie das genau funktioniert, kannst du hier bei den Tools auf der Website von pragmatic solutions ag im Detail nachlesen. Da findest du auch eine Anleitung für die Moderation und noch weitere spannende Verlinkungen. Und du kannst selbstverständlich jederzeit auch auf mich (Martin vom STORY Team) zukommen, wenn du mehr darüber erfahren möchtest. Auch wir arbeiten in der STORY nach diesem Muster.

So viel aber schon mal vorab; die Meetingform nennt sich spannungsgetrieben oder spannungsorientiert (engl. Tension driven), weil die Agenda eben entsprechend der aktuell vorhandenen Spannungen der Teilnehmer aufgebaut wird.

Was ist eine Spannung?

Und jetzt ist es wichtig zu verstehen, dass eine Spannung nicht zwingend etwas Negatives bedeuten muss.

Denn im Kontext des Neuen Arbeitens meinen wir mit Spannung etwas Neutrales im physikalischen Sinn. Also wie ein Energiepotenzial, das noch nicht freigesetzt wurde und die nötige Veränderung einer Organisation von innen vorantreibt.

Eine formulierte Spannung kann sich zum Beispiel so anhören: «Gerne möchte ich euch das positive Feedback der Kund:in xy teilen, die…»  oder auch so: «Für die Organisation unseres Team-Offsites von nächstem Monat benötige ich von euch noch Feedback zu den geplanten Aktivitäten.»

Es gibt zusammengefasst folgende Arten von Spannungen:

  • Ich möchte eine Information teilen
  • Ich benötige eine Information, möchte Perspektiven einholen
  • Ich erwarte eine Handlung von Rolle xy
  • Ich habe eine Erwartung (wiederkehrend), die aktuell nicht erfüllt wird

Die ersten 3 Spannungen sind eher operativer Natur. Während die letztere einen Einfluss auf die Unternehmens Governance hat, also wie das System der Organisation definiert ist und in Anpassungen von Regeln, Rollen oder Verantwortungen resultieren kann.

Warum sehen wir eigentlich Spannungen als eher etwas Negatives an und warum fällt es uns nicht leicht unsere eigenen Beobachtungen und Potentiale, oder eben Spannungen, zu formulieren?

Ein Grund könnte darin liegen, dass wir historisch gesehen die Erwartungen von Anderen zu erfüllen versucht haben. Es wurde nicht erwartet, dass ich meine eigenen Spannungen wahrnehme und diese einbringe. Zudem fehlen oftmals die Räume und die psychologische Sicherheit dazu, dass ich mich eigenverantwortlich einbringen würde. Auch stehen die Problembeschreibungen im Vordergrund und nehmen in Diskussionen mehr Zeit ein, als die Möglichkeit nach Lösungen Ausschau zu halten.

Wie erkenne ich eine Spannung?

Mir selbst hilft es auch sehr auf mich und meinen Körper zu achten und wahrzunehmen, was ein von mir erkanntes Veränderungspotential (Spannung) in mir auslöst. Auch wenn es sich etwas esoterisch anhört, können Spannungen gefühlt werden, wenn wir bewusst darauf achten. Chris Cowan, von HolacracyOne spricht in einem Blog Beitrag «Understanding Tensions» davon, dass Spannungen gefühlt werden bevor wir darüber nachdenken und als mögliches Problem wahrnehmen. Und daher lohnt es sich auch, ein Gefühl einfachmal zu teilen, auch wenn die Formulierung im ersten Moment noch schwierig ist. Gemeinsam mit dem Team kann diese dann in Wort gefasst werden.

Das Ziel ist es immer, die Spannungen direkt im Meeting zu lösen oder wenn das nicht möglich ist, in einen konkreten nächsten Schritt inkl. Inhaber:in zu verpacken.

Und jetzt wünsche ich dir viel Lernspass beim Experimentieren und freue mich über deine Erfahrungen. Gerne direkt hier zu diesem Beitrag oder persönlich.

Und nicht vergessen.. die Tool-Beschreibung «Spannungsorientiertes Meeting» findest du hier.

Euer Martin

Hinweis zum Learning Lunch: Dieser findet immer am 1. Donnerstag im Monat um 12:15 Uhr im #COWORKING der STORY in Thusis statt. Hier können Leistungsträger selber eine Plattform nutzen, um ihre Themen bekannt zu machen oder Impulse über neue Formen in der Arbeitswelt zu erhalten. Es ist dabei explizit erlaubt und gewünscht dass du dein Zmittag einfach mitbringst. An diesem Nachmittag darfst du auch das Coworking zum Arbeiten oder weiter Netzwerken mit anderen Teilnehmer:innen nutzen.

 

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